09.01.2022

1450

Die Menschen hinter der Notrufnummer

Auf den Schultern von Christof Chwojka, (Gründer von Notruf Niederöster­reich sowie Impfkoordinator von Niederösterreich) und dem Betriebsrat Josef Sprengnagel (Leitstellenleiter von Notruf Niederösterreich) ruht eine enorme Verantwor­tung. Tagtäglich geben die beiden, gemeinsam mit ihrem Team, welches rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasst, ihr bestes. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehören übrigens, obwohl sie Angestellte einer GesmbH sind, zu den Landesbediensteten und sind daher zum Großteil Mitglieder der GÖD.

In allen Situationen, wo man ein gesund­heitliches Problem oder eine Frage zu einem aktuellen gesundheitlichen Pro­blem hat, steht die Rufnummer 1450 zur Verfügung. Sie ist ein Service der Länder, wobei sich bei diesem Projekt der Bund, die Länder und die Sozialversicherung die Finanzierung tei­len. Wählt man also die 1450, stellt eine Mitarbeiterin, ein Mitarbei­ter, erstmals fest, mit welchem Anliegen angerufen wird und muss dabei Level und Dringlichkeit der Situation erfassen können. Eine Aufgabe, die viel Training und vor allem Ruhe erfordert, so gab es in Spitzenzeiten der Pandemie gezählte 18.000 Anrufe pro Tag.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernen mit Extremsituationen umzugehen und immer hochprofessionell einen kühlen Kopf zu bewahren. Kla­re Vorgaben bzw. exakte Algorithmen sind da eine große Hilfe, weil so kein Druck entsteht improvisieren zu müssen. Danach wird das Gespräch an die eigentlichen Telefonbe­raterinnen und Berater (Emergency Commu­nication Nurses) weitergeleitet, die auf telefonische Beratung bei medizinischen Notfällen geschult sind.

Bei 1450, konnte man durch genü­gend Personal die Wartezeiten am Telefon komplett reduzieren. Um genügend Personal zur Verfügung stellen zu können, arbeitet man auch gerne mit Mitarbeiterin­nen und Mitarbeitern im Homeoffice. Etwa ein Drit­tel arbeitet von zu Hause und in der Hauptinfektions­zeit war sogar die Mehrzahl, um sich selbst zu schützen im Homeoffice.

Die Arbeitszeiten gehen dabei von Vier-bis zu Zwölf-Stunden-Tagen, was auch die Familien­freundlichkeit fördert und Notruf Niederösterreich zu einem sehr beliebten Arbeitgeber macht. „Einige MitarbeiterInnen loggen sich auch nur am Abend ein, wenn zu Hause Ruhe eingekehrt ist, und arbeiten dann einige Stunden für uns. Wir sind sehr froh darüber, weil wir so die Spitzenzeiten von 18 bis 20 Uhr, gut abdecken können“, so Betriebsratsvorsitzender Josef Sprengnagel.

Das System von 1450 passt sich auch op­timal den sich im Verlauf der Pandemie verändern­den Bedürfnissen der Bevölkerung an, ganz gleich ob man den Betreffenden ein Corona-Test-Team nach Hause schickt oder sie an den nächsten nie­dergelassenen Arzt zwecks einer Impfung verweist. Weil bei Notruf Niederösterreich Impfkoordination und Testungen aus einer Hand organisiert werden, kann man hier Infektions-Cluster oft schneller er­kennen als an irgendeiner anderen offiziellen Stelle – und auch schneller reagieren und gegensteuern.

„Wir schaffen das alles nur, weil alle an einem Strang zie­hen. Unser Erfolg ist ein Erfolg von uns allen“, Christof Chwojka. Nur gemeinsam kann uns der Kampf gegen die Pandemie gelingen.