Gemeinsam stark und erfolgreich
So gelingt es Männern, Frauen in der Arbeitswelt gezielt und nachhaltig zu fördern.
Herbert Grönemeyer fragte im Lied „Männer“ aus dem Jahr 1984: „Wann ist ein Mann ein Mann?“ – Die heutige Antwort: Wenn er aktiv Gleichstellung unterstützt. Männer spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Chancengleichheit am Arbeitsplatz zu fördern. Gesetzliche Regelungen wie das Bundesgleichbehandlungsgesetz oder Frauenförderpläne schaffen zwar wichtige Grundlagen. Aber die Praxis zeigt: Es kommt vor allem auf das alltägliche Verhalten und das bewusste Handeln jedes Einzelnen an.
Die männliche Rolle bei der Gleichstellung
Männer können als Vorbilder für Frauenförderung wirken, indem sie darauf achten, dass Frauen gehört und ihre Ideen sichtbar werden. Denn noch immer werden weibliche Beiträge oft überhört. Männer können hier aktiv gegensteuern, indem sie aufmerksam zuhören, Vorschläge von Frauen hervorheben und diese nicht als ihre eigenen Ideen verkaufen. So entsteht ein Arbeitsumfeld, in dem alle gehört werden und gemeinsam erfolgreich sind. Männer in leitenden Funktionen sollten gezielt fördern, dass mehr Frauen in verantwortungsvolle Positionen aufsteigen. Indem sie Frauen in ihre Netzwerke einbinden, sie für Projekte vorschlagen und berufliche Kontakte herstellen, tragen sie zur Gleichstellung bei und bereichern das Team um neue Perspektiven.
Unbewusste Zuschreibungen und Rollenbilder prägen unseren Alltag: Bestimmte Aufgaben werden Männern häufiger zugetraut, andere wiederum eher Frauen. Ein erster Schritt, um diese Barrieren abzubauen: Die eigenen Denkmuster kritisch hinterfragen!
Frauen sollen sich ermutigt fühlen, beruflich sichtbarer zu werden, indem sie Vorträge, Projektleitungen und Moderationen übernehmen. Männer können aktiv dazu beitragen, dass Frauen auf Konferenzen, in Panels oder Fachpublikationen vertreten sind. Unterstützung bedeutet unter Umständen auch, sich als Mann bewusst zurückzunehmen, um diesen Raum zu ermöglichen.
Klischeehafte Zuschreibungen aufbrechen
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird leider immer noch oft als reines Frauenthema gesehen. Eine partnerschaftliche Aufteilung von Care-Arbeit ist essenziell, und Männer sind hier zentrale Mitgestalter. Sexismus, herablassende Witze oder diskriminierende Kommentare dürfen auch von Männern nicht schweigend hingenommen werden. Wer solche Situationen erkennt, sollte klar und respektvoll Position beziehen. Ebenso ist mit § 43a BDG klargestellt, dass es sich bei Mobbinghandlungen nicht um „Kavaliersdelikte“,sondern um disziplinarrechtlich zu ahndende Dienstpflichtverletzungen handelt. Männer unterschätzen ihre Wirkung für Gleichstellung. Wer Stereotype wie „Führung ist männlich“ oder „Frauen sind zu emotional für Führungsrollen“ kritisch hinterfragt, hilft dabei, alte Strukturen zu überwinden und andere zum Umdenken zu bewegen. Wenn die Förderung von Frauen positiv betont wird, verfestigt sich Gleichstellung in den Köpfen jedes Einzelnen.
Jeder Mann kann und muss seinen Beitrag leisten: durch Offenheit, förderliches Handeln und Mut zur
Veränderung.
So wird eine Arbeitswelt gestaltet, in der Frauen ihr Potenzial entfalten und berufliche Fairness selbstverständlich ist. Frauen wie Männer profitieren vom gegenseitigen Support. Denn gemeinsam sind wir stark und erfolgreich.