Vorsitzende/r, StellvertreterInnen und Vorstandsmitglieder werden neu gewählt, das Arbeitsprogramm abgestimmt und beschlossen. So entsteht der „Arbeitsauftrag“ für die neue 5-jährige Funktionsperiode des ÖGB. Die Frauenkonferenzen in den einzelnen Ländern und Fachgewerkschaften sind in der Gesamtorganisationsstruktur des ÖGB ein wichtiger Eckpfeiler der gewerkschaftlichen Strukturen. Die Landesfrauenkonferenzen finden zuerst fraktionell und dann als Plenumsveranstaltung in den Ländern statt. Diese wurden nun im heurigen Jahr mit dem Bundesland Oberösterreich am 8. März 2023 abgeschlossen. Am 18. und 19. April 2023 wird der ÖGB-Frauenkongress stattfinden. Auch hier wird ein jeweiliger „Fraktionstag“ vorangestellt. Die großen Fraktionen wählen ihre Vorsitzende, Stellvertreterin und das Vorstandsgremium in geheimer Wahl. Ebenso läuft’s überfraktionell beim ÖGB-Frauenkongress ab. Die großen Fraktionen erstellen einen Wahlvorschlag (im Verhältnis der Fraktionen) und eine geheime Wahl findet statt. Ich selbst kandidiere nicht mehr, habe aber voller Freude und Engagement in den letzten 14 Jahren auch in diesem ÖGB-Gremium bestmöglich im Sinne unserer erwerbstätigen Frauen mitgestaltet. Am 19. April werden selbstverständlich auch viele Frauenforderungen bzw. gesellschaftspolitische Zukunfts-Forderungen abgestimmt. Der gesamte ÖGB-Frauen-Antrag „Frauen machen Zukunft“ wird danach sicherlich auf der ÖGB-Homepage abrufbar sein. Selbstverständlich sind die GÖD-Frauen-Forderungspunkte in diesem großen Arbeits- und Forderungsprogramm enthalten. Einige mir besonders wichtig erscheinende Schlagwort-Überschriften: Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Partnerschaftlichkeit stärken, Arbeitsbedingungen für Frauen weiter verbessern, mehr Frauen auf allen Hierarchieebenen, Neubewertung der Arbeit, Gender Budgeting, Maßnahmen gegen Gewalt und sexuelle Belästigung, Gendermedizin, Bildungseinrichtungen Rollenbilder-Kopfbilder- Verhaltensdesign verbessern u.v.m.

Vom 20. bis 22. Juni 2023 findet dann der ÖGB-Kongress statt. Im Arbeitsprogramm des ÖGB werden sich gewerkschaftspolitische „Arbeitsaufträge“ finden, die politisch sehr interessant werden, da der ÖGB alle sozialrechtlichen und arbeitsrechtlichen Aspekte auf politischer Ebene verhandeln muss, unabhängig davon, welche politischen Parteien im Parlament regieren. Ich durfte in den letzten 14 Jahren auch auf dieser Ebene im ÖGB-Vorstand (dieser besteht aus 20 gewählten FunktionärInnen!) mitwirken und werde im Jahr 2023 aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. Auf diesem Wege wünsche ich schon heute allen Kandidatinnen und Kandidaten für die unterschiedlichen ÖGB-Organtage (Kongresse) von Herzen alles Gute – beste Wahlerfolge und noch bessere Möglichkeiten zur Umsetzung der Forderungen.

Mein persönlicher Leitsatz war und ist: Suche den kleinsten gemeinsamen Nenner und beschreite (nach durchgeführten Diskussionen) einen gemeinsamen Weg im Sinne der Solidarität für unsere Gewerkschaftsmitglieder.