Gleichstellung am Horizont!
25 Jahre Gender Mainstreaming und Gender Budgeting in Österreich.

Dieser Beitrag stammt aus dem GÖD-Magazin 6/2025, von Mag.a Ursula Hafner, GÖD-Vors.-Stv. und Bereichsleiterin GÖD-Frauen
Gender Mainstreaming ist eine Strategie zur Erreichung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Die österreichische Bundesregierung hat sich im Jahr 2000 zur Umsetzung der Gender Mainstreaming Strategie verpflichtet und die Interministerielle Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming (IMAG GM) gegründet. In verschiedenen Etappen, die durch sechs Ministerratsbeschlüsse markiert sind, wurde die Anwendung dieser Strategie zunächst in Pilotprojekten und schließlich in der täglichen Verwaltungsroutine festgelegt. Ein Meilenstein in diesem Prozess war 2009 die verfassungsmäßige Verankerung von Gender Budgeting im Haushaltsrecht des Bundes. In diesem Jahr wurde die Interministerielle Arbeitsgruppe für Gender Mainstreaming/Budgeting (IMAG GMB) neu konstituiert.1 In der IMAG GMB sind alle Bundesministerien, die Obersten Organe (Gerichtshöfe des öffentlichen Rechts, Volksanwaltschaft, Rechnungshof, Parlament), die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst sowie die Bundesländer durch Beauftragte vertreten. Den Vorsitz führt Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner, BSc.
Zu den Aufgaben der IMAG zählen der Austausch von Informationen und nachahmenswerten Initiativen in den Ressorts sowie von in- und ausländischen Best-Practice-Beispielen, die Entwicklung von Kriterien für die Umsetzung der Gender Mainstreaming-Strategie sowie die Begleitung und Evaluierung laufender Projekte, Maßnahmen und Gesetze hinsichtlich der Anwendung der Gender Mainstreaming-Zielsetzungen. Mindestens zweimal jährlich treffen sich die von jedem Ressort ernannten Kolleg:innen zu einem Dialog samt Fachvorträgen. In dieses Gremium werden seit dem Jahr 2000 für jede Funktionsperiode zwei GÖD-Funktionärinnen nominiert. Der gesamtfachliche Austausch gestaltet sich konstruktiv und im Sinne von Gleichstellungspolitik, Gender, Gender Mainstreaming und Gender Budgeting als lösungsorientiert. Zurzeit vertreten Susanne Schubert und ich als GÖD-Vertreterinnen die öffentlich Bediensteten. Es bleibt weiterhin notwendig, zukunftsgerichtete Verbesserungen sowie die Förderung fairer Partnerschaftlichkeit und Gleichstellung in allen Lebens- und Gesellschaftsbereichen konsequent umzusetzen.
25 Jahre Gender Mainstreaming bedeutet auch, weiterhin an gesellschaftspolitisch relevanten Themen „dranzubleiben“, wie z. B.:
- verbesserte Vereinbarkeit von Familie/Privat-leben und Beruf,
- Bekämpfung von geschlechterspezifischer Diskriminierung und Gewalt,
- Gleichstellung in Entscheidungsprozessen und -positionen.
Unter imag-gmb.at/service/projekte.html findet man über 400 Projekte und Initiativen auf Bund-, Länder- und Gemeindeebene rund um Gender Mainstreaming.
Die GÖD begleitet und unterstützt aktiv Gender Mainstreaming und Gender Budgeting, insbesondere durch die Mitwirkung in ressortübergreifenden Arbeitsgruppen und die Förderung von Gleichstellungsmaßnahmen im Öffentlichen Dienst. Konkrete Maßnahmen umfassen die Förderung von Frauen in Führungspositionen, gezielte Aus- und Weiterbildungsangebote zu Gender-Themen und die Berücksichtigung von Gleichstellungsaspekten bei der Personalplanung.
Gleichstellung am Horizont – die Richtung stimmt, in die wir im Öffentlichen Dienst weiterhin steuern werden.
1 imag-gmb.at/arbeitsgruppe/interministerielle-arbeitsgruppe.html (16.6.2025)