Internationaler Tag für Frauengesundheit
Unsere Gesundheit ist wertvoll – schenken wir ihr die Aufmerksamkeit, die sie verdient!

Dieser Beitrag stammt aus dem GÖD-Magazin 5/2025, von Mag.a Ursula Hafner, GÖD-Vors.-Stv. und Bereichsleiterin GÖD-Frauen
Frauengesundheit ist ein zentrales Thema der öffentlichen Gesundheit und umfasst zahlreiche Aspekte, die Frauen im Laufe ihres Lebens betreffen. Obwohl Frauen statistisch eine höhere Lebenserwartung als Männer haben, verbringen sie laut dem Frauengesundheitsbericht 2022 im Durchschnitt mehr Jah-re in schlechter Gesundheit. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Sie reichen von biologischen Unterschieden über gesellschaftliche Rollenbilder bis hin zu sozioökonomischen Faktoren. Frauen zeigen allerdings ein anderes Gesundheits- und Risikoverhalten als Männer, etwa bei Ernährung, Bewegung oder im Umgang mit Alkohol und Tabak. Auch nehmen sie Gesundheitsleistungen häufiger in Anspruch und stellen spezifische Anforderungen an das Gesundheitssystem. Frauengesundheit ist eng mit den verschiedenen Lebensphasen verbunden. Themen wie Menstruation, Wechseljahre, Menopause sowie Schwangerschaft und Geburt, aber auch gynäkologische Erkrankungen wie Endometriose betreffen Frauen entweder ausschließlich oder in besonderem Maße. Frauenspezifische medizinische Beschwerden finden jedoch oft noch zu wenig Beachtung.
Um die gesundheitliche Chancengerechtigkeit zu verbessern, hat das österreichische Sozialministerium einen Aktionsplan Frauengesundheit mit 17 Wirkungszielen und 40 Maßnahmen entwickelt. Dieser Aktionsplan wird im Rahmen des jährlichen Frauen-GesundheitsDialogs weiterentwickelt und überprüft. Wichtige Schwerpunkte sind dabei die psychische Gesundheit, die Stärkung des Selbstbildes von Frauen sowie die Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitsleistungen, insbesondere für vulnerable Gruppen. Selbstfürsorge fällt Frauen leider oft schwer, weil sie durch gesellschaftliche und strukturelle Rahmenbedingungen mit einer Vielzahl von Belastungen – insbesondere der Mehrfachbelastung durch Erwerbsarbeit, unbezahlter Care-Arbeit und Mental Load (die unsichtbare Denkarbeit rund um Familie, Haushalt und Care-Aufgaben) – konfrontiert sind, die wenig Raum für persönliche Erholung und Gesundheit lassen.
Ein gutes Zeitmanagement und die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, helfen, die Arbeitsbelastung zu steuern und Überforderung zu vermeiden. Pausen sind wichtig, um Erholung zu ermöglichen und langfristig die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Zudem kann die bewusste Wahrnehmung und Regulierung der eigenen Bedürfnisse dazu beitragen, psychische Belastungen zu reduzieren und die Gesundheit zu fördern. Mein Appell an uns alle (auch an mich ????): Nehmen wir uns bewusst Zeit für uns selbst und schauen wir auf uns! Denn unsere Gesundheit verdient Aufmerksamkeit – dazu gehört, die eigenen Gesundheitsbedürfnisse wichtig zu nehmen und aktiv ärztliche Unterstützung zu suchen, wenn Beschwerden auftreten, damit selbstbestimmte Entscheidungen über die eigene Gesundheit möglich sind. Als Personalvertreterinnen, Betriebsrätinnen und GÖD-Funktionärinnen setzen wir uns unermüdlich für unsere Kolleg:innen ein – tun wir das auch für uns selbst!
Hier geht es zum GÖDcast: Frauengesundheit stärken – über Vorsorge, Prävention und Selbstfürsorge
mit Primaria Dr.in Gudrun Wolner-Strohmeyer, Chefärztin der BVAEB, und Mag.a Ursula Hafner, Frauenvorsitzende und stv. Vorsitzende der GÖD.