17.10.2022

Universitätsgewerkschaft fordert vom Bund ausreichende Finanzierung zur Teuerungsabgeltung für Uni-Personal

Eine unzureichende Budgetierung kann nicht zu Lasten derjenigen Kolleginnen und Kollegen gehen, die sich schon im Dienst befinden. Seitens der GÖD wurde schon ein Schreiben an den Dachverband übermittelt, in welchem um Aufnahme von Gehaltsverhandlungen ersucht wird. Es wurde auch schon ein Termin vereinbart. Verhandelt wird jedoch am Verhandlungstisch und nicht über die Medien. Die Dienstgebervertreter sind gefordert sich zu überlegen, wie die berechtigten Forderungen der Kollegenschaft erfüllt werden können, so Johann Zöhling.

 

Universitätsgewerkschaft fordert vom Bund ausreichende Finanzierung zur Teuerungsabgeltung für Uni-Personal

Wien (OTS) - Bashing gegen das Universitätspersonal hat Tradition: Mitarbeiter:innen im definitiven Dienstverhältnis, die wissenschaftlich die Hände in den Schoß legen und nur mehr auf die Pensionierung warten, die Versteinerung der Anstellungsverhältnisse infolge des Beamtendienstrechts und die unmissverständliche ministerielle Kritik an Gehaltsabschlüssen in oder sogar über der Höhe der Werte für den öffentlichen Dienst sind ein Teil der vorurteilsbehafteten und leicht widerlegbaren Argumentation vergangener Jahre.

Studienergebnisse belegen, dass öffentliche Investitionen in Universitäten schon innerhalb relativ kurzfristiger Zeiträume von etwa 3-5 Jahren positive Erträge für den Staat bringen, die langfristig noch größer werden. Die Erträge erwirtschaftet vor allem das Universitätspersonal.

Studie: „Wirtschaftliche Effekte von Universitäten“:

https://www.ots.at/redirect/goed

Im Frühjahr hatte der von den Rektor:innen kolportierte Finanzbedarf noch nicht den realen Anstieg der Inflation und die Folgekosten für die Gehaltsabschlüsse vorhersehen können, sondern hauptsächlich die infrastrukturellen Kosten (Heizen, Mieten, 2 % Gehaltssteigerung etc.) berücksichtigt. Den durch die Teuerungsabgeltung für die nächsten beiden Jahre geschuldeten Mehrbedarf hat man erst kürzlich hinzugerechnet und den Mehrbedarf mit 1,2 Mrd. Euro für 2022 – 2024 deklariert. Hat der Finanzminister Dr. Magnus Brunner den Personalbedarf wieder herausgerechnet, indem er nur 250 Mio. Euro für das nächste Jahr an Mehrkosten budgetiert hat? Die aktuelle Forderung von 1,2 Mrd. Euro war in die Budgeterstellung jedenfalls nicht mehr eingegangen.

Die Universitäten haben in der Covid Krise und darüber hinaus gezeigt, dass sie ihren gesellschaftlichen Auftrag verantwortungsvoll wahrnehmen. Ohne deren Expertise wären Covid Kommissionen und Krankenversorgung in Universitätsspitälern schlichtweg undenkbar. Eine angemessene Inflationsabgeltung zu verwehren signalisiert mangelnde Wertschätzung des Personals und entspricht der schrittweisen Ausgliederung der Verantwortung, welche die Universitätsgewerkschaft seit langem mit Sorge beobachtet. Das hat Österreich und seine Universitäten nicht verdient. Die Bundesregierung und der Nationalrat sind angehalten dafür zu sorgen, dass wir in Zukunft die besten Kräfte an die österreichischen Universitäten bekommen – auch für den nächsten Nobelpreis!

Rückfragen & Kontakt:

Ao. Univ-Prof. Dr. Martin Tiefenthaler, 0699 12369897
Vorsitzender der Universitätsgewerkschaft wissenschaftlich-künstlerisches Personal in der Gewerkschaft öffentlicher Dienst

Dr. Stefan Schön, 0699 11240984
Stv. Vorsitzender der Universitätsgewerkschaft wissenschaftlich-künstlerisches Personal in der Gewerkschaft öffentlicher Dienst

Ass.-Prof. Mag. Dr. Karl Reiter, 0664 8175301
Stv. Vorsitzender der Universitätsgewerkschaft wissenschaftlich-künstlerisches Personal in der Gewerkschaft öffentlicher Dienst

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