24.02.2023

Voller Einsatz auf vier Hufen

Im Tragtierzentrum am Truppenübungsplatz Hochfilzen versehen knapp 60 Haflinger und Esel ihren Dienst beim Österreichischen Bundesheer.


In Hochfilzen hat das Österreichische Bundesheer einige ganz besondere Mitarbeiter untergebracht. Sie haben keine Dienstgrade, dennoch anspruchsvolle Aufgaben. Acht Esel und 51 Haflinger leben und arbeiten derzeit im Tragtierzentrum Hochfilzen, wo mit der Bundesheerreform 2007 alle bestehenden Tragtiereinheiten zusammengezogen wurden. Angesiedelt am Gelände des auf 1.000 bis 2.400 Meter gelegenen modernen Truppenübungsplatzes sind sie organisatorisch dem Stabsbataillon 6 der 6. Gebirgsbrigade zugeordnet. Und das nicht ohne Grund: Denn gerade im alpinen Gelände ist das Militär bis heute auf vierbeinige Unterstützung angewiesen.
 

Unverzichtbares Einsatzelement im Gebirgskampf

Die Zeiten, in denen Pferde auf dem Schlachtfeld eine zentrale Rolle spielten, sind lange vorbei. Moderne Technik hat sie, wie in vielen anderen Lebens- und Wirtschaftsbereichen, auch beim Militär längst abgelöst. Dennoch sind die verbleibenden Tragtiere im Österreichischen Bundesheer weit mehr als Nostalgie: „Im Gebirgseinsatz sichern Tragtiere das Überleben der Truppe. Je höher gelegen und unwegsamer das Gelände, desto mehr sind Tragtiere gefragt“, weiß Oberstleutnant Josef Hager, der 2007 das Kommando des Tragtierzentrums übernommen hat. Denn im alpinen Gelände sind die Haflinger des Bundesheeres selbst geländetauglichen Fahrzeugen überlegen. Damit können sie das Überleben der SoldatInnen im Einsatz durch die Versorgung mit Verpflegung sichern sowie die Beweglichkeit und Einsatzbereitschaft der Truppe gewährleisten, indem sie Ausrüstung und Waffen auch in unwegsame Gebiete transportieren. „Ein entscheidender Vorteil: Unsere Tiere können das witterungsunabhängig – anders als etwa Hubschrauber“, so Hager. Haupteinsatzbereich der sogenannten Tragtiersysteme – so nennt man das Team aus Tragtier und Tragtierführer – ist das Tragen schwerer Lasten im schwierigen Gelände. Bis zu 100 Kilogramm an Versorgungsgütern können auf dem speziellen Tragsattel eines Haflingers verlastet werden. Bei den Eseln sind es – je nach Größe – maximal 80 kg an Gewicht. Daneben werden die Tiere zum Ziehen von Lasten und die Haflinger auch zum Reiten ausgebildet. Letzteres spielt aber vorwiegend für das Training und die Gesunderhaltung der Pferde eine Rolle.

Auftrag mit großer Verantwortung
Als einzige Tragtiereinheit im österreichischen Heer trägt das Tragtierzentrum (kurz: TTZ) in Hochfilzen große Verantwortung. Sein Auftrag lautet: Das Bundesheer bei allen Einsatzarten, vor allem bei Einsätzen unter schwierigen Geländebedingungen im Mittel- und Hochgebirge im In- und Ausland zu unterstützen. In Vorbereitung auf den Ernstfall steht die Ausbildung von Mensch und Tier in Hochfilzen an erster Stelle. Für die 6. Gebirgsbrigade findet in Hochfilzen die taktische Reit- und Transportausbildung der Sondereinsatzkräfte statt. Auch international nimmt das TTZ eine führende Rolle im Ausbildungsbereich ein: „Es besteht eine enge bilaterale Kooperation mit dem Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen EAZ 230 der Deutschen Bundeswehr, die regelmäßig für Übungen zu uns kommen. Heuer hatten wir im Rahmen der europäischen „Mountain Training Initiative“ unter anderem Truppen aus den Niederlanden bei uns in Hochfilzen“, betont Oberstleutnant Josef Hager nicht ohne Stolz.

24 Stunden, 365 Tage
Nicht nur strukturell haben die Kolleginnen und Kollegen des Tragtierzentrums wichtige Aufgaben. Auch in ihrer tagtäglichen Arbeit tragen sie eine be­sondere Verantwortung: nämlich für 60 Tiere, die weder Wochenenden noch Feiertage kennen. „Wir sind ein großer landwirtschaftlicher Betrieb, da gibt es von morgens bis abends immer Arbeit, 365 Tage im Jahr“, betont der Kommandant. Füttern, ausmis­ten, Pferde pflegen und trainieren: All das steht nicht  nur für die Kader-Angehörigen, sondern auch für die Rekruten an der Tagesordnung. „Wir machen nahe­zu alles hier selbst, zum Beispiel auch die Errichtung der Zäune. Das sind immerhin 5.000 Laufmeter“, so Josef Hager. Die Zaunlatten dafür werden nicht einfach im Baumarkt bestellt, sondern im Wald der Heeresforste des Truppenübungsplatzes Hochfilzen geschlagen, mit den Pferden herausgestreift, zuge­schnitten und aufgestellt. Rund um die Uhr ist im Tragtierzentrum auch Dienst angesagt, zwei Rekru­ten sind immer – auch nachts – im Dienst. Die Arbeit ist fordernd, aber abwechslungsreich – und sie folgt trotz strenger militärischer Hierarchie in manchen Bereichen ihren eigenen Regeln.

Individuelle Regelungen
„Unsere Abläufe und Strukturen orientieren sich an den Bedürfnissen der Tiere“, erklärt Kommandant Josef Hager. Neben dem Kommando mit der Führungs- und Verwaltungsgruppe gibt es im Tragtierzentrum zwei Züge: den Tragtierausbildungszug, der für Aufzucht und Ausbildung verantwortlich ist, und den Einsatzzug. Das Know-how dazu wurde über viele Jahre aufgebaut, vieles ist aber nicht festgeschrieben: „Es fehlen uns aufgrund unserer Alleinstellung innerhalb des Bundesheeres viele Vorschriften, immer wieder tauchen Fragestellungen auf, für die es keine klare Regelung gibt“, weiß Hager, der mit seinem Team laufend daran arbeitet, die Lücken zu füllen. „Gerade, was Sicherheitsvorschriften oder auch Ausbildungskriterien im Umgang mit den Tieren betrifft, besteht Handlungsbedarf – das ist auch für die Absicherung der Kolleginnen und Kollegen wichtig“, bekräftigt Dienststellenausschuss-Vorsitzender Franz Ammerer. 
 

Tragtier und Tragtierführer: Ein eingeschweißtes Team
Neben den Rahmenbedingungen sind auch die Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten im Tragtierzentrum außergewöhnlich: „Den Tieren sind Dienstgrade egal“, schmunzelt Oberstleutnant Josef Hager. Was für sie zählt? „Zuneigung, Geduld, Konsequenz und Zärtlichkeit“, beschreibt der Kommandant wichtige Eigenschaften, die ein Tragtierführer mitbringen muss. „Ein Tragtiersystem – also das Tragtier und sein Führer – muss als Team zusammenarbeiten. Beide müssen sich zu 100 Prozent aufeinander verlassen können. Wer davor nie mit Pferden oder Eseln zu tun hatte, muss erst ein Gefühl für die Tiere entwickeln“, so Hager. Kein Wunder also, dass nach der täglichen Arbeit auch einmal fünf Minuten Streicheleinheiten für Pauli, Astor und Co. angeordnet werden. Denn die allermeisten Rekruten kommen ohne Vorerfahrungen im Umgang mit Pferden ins Tragtierzentrum. „Die Grundwehrdiener kommen nach zwei Monaten Grundausbildung zu uns. Dann beginnen wir mit der Ausbildung am Tier, wo wir zunächst rasch Grundlagen erarbeiten müssen, insgesamt stehen sie uns ja nur vier Monate zur Verfügung“, erklärt Oberstleutnant Hager. In dieser Zeit werden sie zu Tragtierführern ausgebildet und sind Tag für Tag mit den Pferden und Eseln im Einsatz. Bei den unterschiedlichen Übungen geht es häufig ins alpine Gelände. „Damit das gefahrlos für Mensch und Tier funktioniert, müssen beide Partner im Tragtiersystem genau wissen, was sie tun. Unsere Tiere sind gut ausgebildet, unsere Tragtierführer müssen in kürzester Zeit alles Wesentliche lernen, um sicher mit den Tieren im schwierigen Gelände unterwegs sein zu können“, erklärt Hager.


Nachwuchs dringend gesucht!
Fachkundiger Nachwuchs ist sowohl bei den Rekruten als auch bei den Kadersoldatinnen und -soldaten zunehmend Mangelware. Unter den Rekruten finden sich kaum mehr welche, die bereits Pferde-Erfahrung mitbringen. Nur wenige von ihnen lassen sich nach dem Grundwehrdienst verpflichten. „Selbst wenn, bleiben viele unserer Kadersoldaten nur für eine begrenzte Zeit, da sie ihren Lebensmittelpunkt nicht dauerhaft verlegen wollen. Dazu kommt, dass sie bei uns eine annähernd 365-Tage- Belastung haben und große Verantwortung für Mensch und Tier tragen. Das ist nur für wenige langfristig attraktiv“, bestätigt Oberstleutnant Hager die aktuellen Herausforderungen im Personalbereich. Auch bei den Tragtieren selbst gestaltet sich das Finden von geeignetem Nachwuchs immer schwieriger. Seit sich die Haflinger als Sport- und Freizeitpferde immer größerer Beliebtheit erfreuen, entwickelt sich die Zucht in eine neue Richtung: „Der moderne Haflinger ist schlanker und sportlicher als es die Rasse ursprünglich war. Pferde zu finden, die die Voraussetzungen für das Tragen schwerer Lasten mitbringen, wird nicht einfacher“, berichtet Hager. Jahr für Jahr kauft er rund vier Jungtiere im Alter von sechs Monaten zu, die dann ihre Laufbahn im Bundesheer beginnen. 
 

Liebevolle Aufzucht, konsequente Ausbildung
Erste Station im neuen Zuhause ist für die Haflinger-Junghengste der Aufzuchtstall „Schüttach“. Dort verbringen sie die Zeit bis zum dritten Lebensjahr mit Gleichaltrigen im Laufstall und auf den großzügigen Weideflächen in Hochfilzen. Rund 15 Jungpferde sind es jeweils, die durch den regelmäßigen intensiven Kontakt mit Menschen langsam an ihre künftige Aufgabe herangeführt werden. Den Sommer verbringen die Jungtiere auf der eigenen Marchentalm. Im vierten Lebensjahr werden sie dann zu sogenannten „Remonten“: So bezeichnet man Pferde, die in der Ausbildung zum späteren militärischen Einsatz stehen. Dann beziehen sie ihre Boxen im Hauptstall, der von 2007 bis 2010 errichtet wurde. Dort angeschlossen befinden sich der Ausbildungsplatz und die Ausbildungshalle. „Die Ausbildung unserer Jungpferde ist ein Herzstück unserer Arbeit. Wir bilden sie nicht nur zum Tragen von Lasten, sondern auch als Reit-und Zugtiere aus. Diese Aufgabe liegt vor allen Dingen bei unseren Kadersoldatinnen und -soldaten, die dafür die nötige Erfahrung und das Können mitbringen“, erklärt Hager. In rund zwei Jahren lernen die Tiere alles kennen, was sie später im Einsatz brauchen.

Ein Leben lang im Dienst
Im Alter von etwa sechs Jahren ist die Ausbildung der Haflinger dann abgeschlossen. Die Pferde wechseln in den Einsatzzug. Dort sind sie nahezu tagtäglich im Einsatz, werden mit bis zu 100 Kilogramm beladen und proben gemeinsam mit ihren Tragtierführern den Ernstfall. Dazwischen rücken sie Holz für die Errichtung von Zäunen oder helfen beritten bei der Freihaltung von Wegen, gerade im Winter. Erholung gibt es an den Wochenenden, wo der Herde gesamt 35 Hektar Weideflächen zur Verfügung stehen. „Wir verlangen viel von unseren Pferden und bieten ihnen im Gegenzug optimale Haltungsbedingungen. So halten wir sie gesund und einsatzfähig“, ist Hager überzeugt. Bis zu einem Alter von rund 20 Jahren verbleiben die Tiere meist im Einsatzzug, ehe sie in private Hände verkauft werden. Je älter die Pferde werden, desto schwieriger finden sie noch Abnehmer. Grundsätzlich sind unsere Haflinger aber sehr gefragt, sowohl als Freizeitpferde wie auch in Reittherapiebetrieben. Sie sind schließlich topfit und bestens ausgebildet“, freut sich Hager.

 

 

Üben für den Ernstfall
Topfit sind die Tiere vor allem, weil sie Tag für Tag im Einsatz sind. Laufend stehen unterschiedliche Übungen für den Ernstfall auf der Tagesordnung. Dabei geht es regelmäßig schwer beladen ins schwierige Gelände. „Das richtige Verlasten ist entscheidend. Bei bis zu 100 Kilo Last mit teils großem Volumen muss alles richtig sitzen, damit Druckstellen und Schmerzen vermieden werden und auch die teils sensible Last sicher am Tier angebracht ist“, erklärt Oberstleutnant Josef Hager. Trainiert wird dann hauptsächlich die Bewegung im unwegsamen Gelände. Da geht es über schmale steinige Pfade, durch Wälder und im Winter natürlich häufig durch tiefen Schnee. Konzentration ist dabei gefragt, genauso wie Trittsicherheit und Vertrauen zwischen Mensch und Tier. Neben der Bewegung wird auch die Errichtung von Tragtierlagern geübt: „Wenn wir nur wenige Stunden unterwegs sind, reichen einfache Anbindeplätze. Dort können die Pferde verschnaufen, geschützt durch den ‚Woilach‘, also die Decke, die wir als Sattelunterlage immer dabeihaben“, beschreibt Hager. Bei längeren Übungen werden aus Planen Überdachungen errichtet, um den Pferden einen Witterungsschutz für die Nächte zu bieten. Heu und Wasser werden bei den Übungen per Fahrzeug geliefert. „Im Einsatz kommen unsere Tiere auch mit dem aus, was sie in Wald und Flur finden – mitgeführt wird dann nur das Kraftfutter, also Getreide. Nur hätten die Heeresforste wenig Freude, wenn wir die Tiere tagtäglich die Wälder abfressen ließen“, so Hager mit einem Augenzwinkern.

 

Von wegen dumm: Esel und ihre Qualitäten
Genügsamkeit in Bezug auf die Fütterung ist im Einsatz ein entscheidender Vorteil. Nicht nur deshalb haben die Haflinger 2016 Verstärkung bekommen: Insgesamt acht Esel-Wallache verstärken seither das tierische Team des Tragtierzentrums. Ihre – im Vergleich zum Haflinger – geringe Größe macht sich vor allem beim Futterbedarf positiv bemerkbar. Weltweit verbreitet und auch im Hochgebirge heimisch, sind sie bei Einsätzen im In- und Ausland noch vielseitiger verwendbar. Für die Ausbildung der Sondereinsatzkräfte des Jagdkommandos für internationale Einsätze sind sie unerlässlich. Dass sie im Gegensatz zum Pferd keine Fluchttiere sind, prädestiniert sie zum Tragen sensibler Güter im Kampfeinsatz. Bei geringerer Körpergröße sind sie in der Lage, ähnliche Lasten zu tragen wie ihre Kollegen mit der blonden Mähne. Sie kommen im Alter zwischen ein und vier Jahren nach Hochfilzen, ihre Ausbildung nimmt dann höchstens ein Jahr in Anspruch. „Esel haben viele positive Eigenschaften, die sie für den militärischen Einsatz qualifizieren. Wir mussten uns in der Ausbildung aber einiges dazulernen: Esel sind schlau und es braucht oft Geduld, sie von neuen Aufgaben zu überzeugen. Da steht man auch mal vier Stunden an der Brücke, bis es gelingt, sie zu überqueren“, erzählt Hager schmunzelnd. Überzeugungsarbeit war auch bei den menschlichen Kollegen nötig, erinnert sich Dienststellenausschuss- Vorsitzender Franz Ammerer, selbst früher bei der ehemaligen Tragtierstaffel, zurück: „Als die ersten Esel angekauft wurden, waren viele skeptisch. Da war, wie bei allen Veränderungen, Fingerspitzengefühl gefragt.“ Langfristig möchte Oberstleutnant Hager die Einheit weiter verändern. Sein Ziel: Eine Gruppe Pferde, eine Gruppe Esel und eine Gruppe mit Maultieren (also der Kreuzung aus Pferd und Esel).

 

Beste Arbeits- und Ausbildungsbedingungen
Die Infrastruktur für diese Entwicklungsschritte ist da. „Das Tragtierzentrum ist kein Kostenfaktor. Unsere laufenden Kosten sind im Vergleich zu den Erhaltungskosten moderner technischer Geräte gering und in den kommenden 10 bis 15 Jahren sehe ich keinen Investitionsbedarf“, betont Hager. Am Zustand der Anlage lässt sich leicht erkennen, dass hier sowohl für die Haltung und Ausbildung der Tiere wie auch für die Ausbildung der Rekruten beste Bedingungen vorhanden sind. Zur Verfügung stehen neben dem modernen Hauptstall, der allen Tierschutzkriterien entspricht, eine Ausbildungshalle, ein Ausbildungsplatz und 35 Hektar Weidefläche. Der Aufzuchtstall „Schüttach“ bietet einen artgerechten Laufstall für die Jungtiere, die Marchent-alm beste Bedingungen für die Sommermonate. Aber nicht nur die Tiere leben hier auf höchstem Standard: Mit modernen Zwei- und Vierbettzimmern ist auch das 2017 errichtete „Waldlager“ als Unterkunft für die Rekruten ein Beispiel modernster militärischer Infrastruktur. „Wir haben allen Grund, zufrieden zu sein – Menschen und Tiere finden in Hochfilzen optimale Bedingungen vor“, ist sich Josef Hager bewusst.

„TÜPl“ Hochfilzen: Vorzeigebeispiel moderner Militärinfrastruktur
Generell ist der Truppenübungsplatz (TÜPl) Hochfilzen eine der modernsten Einrichtungen des Österreichischen Bundesheers. Gelegen auf 1.000 bis 2.400 Metern Höhe ist er nicht nur das passende Übungsgebiet für Gebirgseinsätze, sondern auch der ideale Standort für das Heeresleistungssportzentrum 10 mit Schwerpunktsportarten im Langlauf und Biathlon. Außerdem beherbergt der „TÜPl H“ ein bestens ausgestattetes Sanitätszentrum. Ein eigenes Biomasse-Heizwerk sorgt für die autarke Wärmeversorgung. Als Unterkünfte für die Bediensteten und Rekruten sowie alle Truppen, die zu Übungszwecken nach Hochfilzen verlegt werden, stehen moderne Zwei- und Vierbettzimmer zur Verfügung, gekocht wird regional in der eigenen Küche. „Wir haben ideale Voraussetzungen und bemühen uns zusätzlich um eine hohe Serviceorientierung. Darum sind wir auch das ganze Jahr über mit nationalen und internationalen Truppen ausgelastet“, betont Oberst Thomas Abfalter, Kommandant des Truppenübungsplatzes.

Kein Grund zum Jammern
Auch Personalsorgen hat der „TÜPl“-Kommandant keine: „Unser Organisationsplan ist zu 92 Prozent befüllt, das Heeresleistungssportzentrum ist personell voll ausgelastet. Der Truppenübungsplatz ist eine attraktive Dienststelle“, freut sich Abfalter. Rund 200 Mann umfasst seine Garnison, davon 120 Bedienstete und 80 Grundwehrdiener. „Viele Soldatinnen und Soldaten kommen zur Einsatzvorbereitung gerne zu uns. Wir versuchen mit unserer Ausbildungsinfrastruktur immer am neuesten Stand der Technik zu sein und bieten daher auch ein sehr abwechslungsreiches Arbeitsfeld für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“, erzählt der Kommandant weiter. Der 1.400 Quadratmeter große Truppenübungsplatz dient hauptsächlich der Schieß- und Einsatzausbildung aller Waffengattungen. Jedes Jahr verzeichnet der TÜPl rund 50.000 Manntage (Personentage) an Belegung durch externe Truppen. „Wir können bis zu 370 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten unterbringen, in unseren Unterkünften bzw. im Sommer auch in Zeltlagern“, berichtet er. Im Rahmen des EU-Projektes „Pooling & Sharing“ sind unter der „Mountain Training Initiative (MTI)“ immer wieder Truppen aus ganz Europa in Hochfilzen für gemeinsame Übungen zu Gast. Mit dem Biathlon-Weltcup, der nach zweijähriger Corona-Pause im Dezember 2022 wieder Tausende Besucher nach Hochfilzen lockte, hat der Truppenübungsplatz einen weiteren Anziehungspunkt im Jahr. „Wir haben sehr erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler hier bei uns, die Sommer wie Winter unter besten Bedingungen trainieren können“, so Abfalter. Alles in allem gibt es für die Kolleginnen und Kollegen, die in unterschiedlichen Bereichen am Truppenübungsplatz ihren Dienst versehen, keinen Grund zum Jammern. Darin ist sich Kommandant Thomas Abfalter mit seinem Kollegen Oberstleutnant Josef Hager und Dienststellenausschuss- Vorsitzendem Franz Ammerer einig.