12.07.2022

Flucht vor dem Krieg

Auf Befehl Wladimir Putins überfiel Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine und löste dadurch Krieg auf europäischen Boden aus. Knapp fünf Millionen Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen – ein Teil davon nach Österreich. Die Kolleginnen und Kollegen des Öffentlichen Dienstes leisten ihr Bestes, um die Aufnahme der geflüchteten UkrainerInnen zu organisieren.

von Mag.a Laura Ari und Mag.a Andrea Burchhart

Der von Wladimir Putin gewünschte schnelle Erfolg, die Ukraine komplett zu besetzen, blieb bis jetzt aus. Nicht zuletzt aufgrund der Hilfe vieler westlicher Länder, die unter anderem mit Wirtschaftssanktionen gegen Russland die Ukraine unterstützen. Auch die österreichische Bundesregierung erklärte ihre uneingeschränkte Solidarität gegenüber der gesamten ukrainischen Bevölkerung. Als neutraler Staat zeigt Österreich einmal mehr seine Stärken in der humanitären Hilfe. Die Kolleginnen und Kollegen des Öffentlichen Dienstes sind in verschiedensten Bereichen gefordert: Insgesamt haben seit Kriegsbeginn etwa 377.000 Menschen aus der Ukraine die Grenze nach Österreich überschritten, ca. 75.000 sind vorerst hiergeblieben. Innerhalb kürzester Zeit wurden Tausende Quartiere bereitgestellt. Nach der Wohnsitzmeldung wurden die geflüchteten Personen schnellstmöglich in die Grundversorgung aufgenommen. Mit der sogenannten „Blauen Karte“, dem „Ausweis für Vertriebene“, der als Identitätsnachweis gilt, erhalten sie Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt, zu einer Krankenversicherung sowie zum Bildungssystem. Für die Ausstellung dieser Ausweise war in den ersten Wochen die Staatsdruckerei im 3-Schicht-Betrieb rund um die Uhr im Einsatz.

Sprache als Schlüssel für Integration
Für die mehr als 10.000 geflüchteten Kinder und Jugendlichen gab es vor den Sommerferien spezielle Angebote an den Schulen. Die meisten ukrainischen SchülerInnen wurden in Regelklassen unterrichtet und bekamen zusätzlich Deutschunterricht. In Wien wurden „Neu in Wien“-Klassen geschaffen, wo bis zu 25 ukrainische SchülerInnen verschiedener Altersgruppen gemeinsam von jeweils zwei Lehrpersonen unterrichtet wurden. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat ein Buddy-System ins Leben gerufen. Ziel ist es, junge UkrainerInnen mit Menschen in Österreich zu vernetzen. Die Gewerkschaft PflichtschullehrerInnen unterstützt ausdrücklich alle (bildungs-)politischen Initiativen zur Integration von geflüchteten ukrainischen Kindern und Jugendlichen. Die PädagogInnen geben alles, um die Geflüchteten gut in das bestehende, aber seit langem unterfinanzierte Schulsystem zu integrieren. Angesichts des Personalmangels, der sich dramatisch verschärft hat, stehen sie vor großen Herausforderungen.

Dieser Beitrag stammt aus dem GÖD-Magazin 4/2022

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