02.09.2020

Fairness in Sicht?

Fairnes in Sicht?

Seit zwanzig Jahren besteht das Gremium der Interministeriellen Arbeitsgruppe für Gender Mainstreaming/Budgeting. Vieles wurde erreicht, einiges gilt es zu verbessern.

VON MONIKA GABRIEL GÖD-Vorsitzender-Stellvertreterin und Bereichsleiterin der GÖD-Frauen

SEX (engl.) ist die Bezeichnung des natürlichen Geschlechts. Noch immer sind Stereotype in den Köpfen eingeprägt, wie z. B. bei „Witzen“: ER redet mit seinen KollegInnen = ER ist ein guter Kommunikator und Teamworker! SIE redet mit ihren KollegInnen = SIE tratscht! Wenn Mann und Frau das GLEICHE tun, ist es noch nicht das SELBE? Daher ist gesellschaftspolitische Arbeit immer noch dringend notwendig.

2020 ist das Jubiläumsjahr der Umsetzung von Gender Mainstreaming/Budgeting in Österreich.

Alle öffentlichen Einrichtungen wurden mittels Ministerratsbeschluss verpflichtet, die Gleichbehandlung zu erfüllen und Gender Mainstreaming und Gender Budgeting stets im Fokus zu bewahren. Seit 20 Jahren besteht das Gremium der Interministeriellen Arbeitsgruppe für Gender Mainstreaming/ Budgeting (IMAG GMB), deren Vorsitz die/der jeweils zuständige Minister/in führt. Zurzeit führt den Vorsitz Bundesministerin für Frauen und Integration MMag.a Dr.in Susanne Raab. Verwaltungsseitig ist die Leiterin der zuständigen Abteilung im Bundeskanzleramt (BKA) Dr.in Vera Jauk seit Jahrzehnten mit Aktivitäten und Arbeitsplanungen für die IMAG GMB vom Dienstgeber ernannt. Mindestens zweimal jährlich treffen sich die von jedem Ressort ernannten KollegInnen zu einem Dialog samt Fachvorträgen. In dieses Gremium werden seit dem Jahr 2000 für jede Funktionsperiode zwei GÖD-FunktionärInnen nominiert. Der gesamtfachliche Austausch, auch mit der Ebene der Sozialpartnerschaft, funktioniert sehr gut. Zurzeit vertreten Susanne Schubert und ich durch die GÖD die öffentlich Bediensteten. In Sachen Gleichstellungspolitik, Gender, Gender Mainstreaming und Gender Budgeting wurde einiges erreicht – wovon vieles heute selbstverständlich ist. Dennoch ist es erforderlich, zukunftsorientierten Verbesserungen und der Weiterentwicklung betreffend fairer Partnerschaftlichkeit und Geschlechtergleichstellung in allen Lebens- und Gesellschaftsbereichen weiterhin zur praktischen Realisierung zu verhelfen. Mein persönlicher Traum wäre, dass alte bzw. überholte Rollen- und Kopfbilder ein sogenanntes Reset samt Update erhalten, sodass die Alltagsrealität im Erwerbs- und Familienleben noch besser und fairer gestaltet werden könnte. 20 Jahre Gender Mainstreaming bedeutet auch, weiterhin an gesellschaftspolitisch relevanten Themen „dranzubleiben“, wie z. B. • verbesserte Vereinbarkeit von Familie/Privatleben und Beruf, • Bekämpfung von geschlechterspezifischer Diskriminierung und Gewalt, • Gleichstellung in Entscheidungsprozessen und -positionen. Was braucht es dazu? Unter www.imag-gmb.at finden Sie stets interessante Informationen. Gendern bedeutet für mich auch, dass alle Texte, Bilder, Vorträge vor Gruppen möglichst von Frau UND Mann gestaltet werden. Daher ist es mir wichtig, dass Kollege Daniel Soudek als Mitglied der IMAG und Personalvertreter des BKA seine Gedanken zu diesem Querschnittsthema sichtbar macht. 

 

Feedback per E-Mail an: monika.gabriel@goed.at

Erschienen im GÖD-Magazin 5/2020

Schlagworte

GÖD-Magazin, Aktuelles

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